Die Flammerinnen
4 Damen aus Oberösterreich
Aktuell üben nur noch 4 Damen aus Oberösterreich das traditionelle Handwerk „Flammen von Keramik“ in der Gmundner Keramik Manufaktur in Gmunden aus. Hier stellen sie sich vor und erzählen etwas über ihre tägliche Arbeit:
Sterndi
Hallo, ich bin die Sterndi aus Scharnstein & habe 1987 bei der Gmundner Keramik zu arbeiten begonnen.
WAS ICH AM LIEBSTEN FLAMME
Ich flamm eigentlich alles gleich gerne, weil mir das Flammen einfach lustig ist. Früher waren wir viele Flammerinnen, heute sind wir nur noch zu viert. Da sieht man, wie wichtig, das Flammen und diese Technik heute ist.
Warum ich Flammerin geworden bin
Ich bin damals durch eine Freundin zur Gmundner Keramik gekommen, da diese immer so von ihrer Arbeit geschwärmt hat. Und das hat mich so beeindruckt, dass ich dann auch unbedingt hier anfangen wollte. Ich hab mich dann einfach auf „Gut Glück“ beworben und es hat geklappt und ich durfte dann auch gleich anfangen. Nach einigen Jahren hab ich dann sogar noch den Lehrberuf „Keramiker“ erlernen dürfen. Hier konnte ich ganz viele Arbeitsbereiche kennenlernen. Jedoch war und ist das Flammen meine liebste Aufgabe.
Seit der UNESCO Verleihung
haben mich schon ganz viele auf meine Arbeit angesprochen. Ich find’s schön und fühle mich geehrt!
Claudia
Hallo, ich bin Claudia aus Altlenzing und arbeite seit dem 12.10.1995 bei Gmundner Keramik.
WAS ICH AM LIEBSTEN FLAMME
Ich flamme alles gerne. Es gefällt mir einfach und ist so lustig! Im flammen hab ich meinen Traumjob gefunden, den ich gerne bis zur Pension noch hier ausüben möchte.
Warum ich Flammerin geworden bin
Es war eigentlich Zufall. Ich bin gelernte Frisörin und hab mich damals umorientiert. Meine Nachbarin, die bei Gmundner Keramik gearbeitet hat, hat mir den Tipp gegeben, dass gerade Flammerinnen gesucht werden und gemeint, ich soll’s doch einfach mal probieren. Es hat mir dann auch gleich gefallen und auch geklappt und ich wurde angelernt. Zuerst hab ich beim Glasieren und Ausbessern geholfen und dann bin ich schon in die Flammerei gekommen. Und wie es der Zufall so wollte, war das genau die richtige Entscheidung für mich!
Seit der UNESCO Verkündung
hab ich ein voll gutes Gefühl und freu mich total, dass meine tägliche Arbeit dazuzählt!
Sabrina
Hallo, ich heiße Sabrina, komme aus Grünau und hab 1999 bei der Gmundner Keramik als Kerammalerin zu lernen begonnen.
WAS ICH AM LIEBSTEN FLAMME
Ich flamme eigentlich alles gleich gerne. Flammen ist einfach was Besonderes! Viele wissen ja nicht, dass das aufgespritzt wird. Die denken, dass wir das mit dem Pinsel aufmalen. Ich erklär dann immer, dass ich das früher noch mit einem sogenannten „Piperl“ bzw. „Malhörnchen“ gelernt habe und dass es die Flammstation, wie wir sie heute kennen, noch gar nicht so lange gibt.
Warum ich Flammerin geworden bin
Ich hab schon als kleines Mädchen immer gerne gemalt und überall meinen Zeichenblock mitgenommen und meine Zeichnungen mit Datum versehen. Zufällig hat die Gmundner Keramik damals Kerammalerinnen gesucht und ich hab mich für eine Lehrstelle beworben und beim Aufnahmetest gemalt.
Ich hab dann einige Jahre geflammt und bin erst 2012 in die Malerei gewechselt, weil einfach mehr Kerammalerinnen gebraucht wurden. Heute helfe ich noch oft aus und freu mich über die Abwechslung zwischen Malen & Flammen.
Seit der UNESCO Verleihung
… ich hab’s gleich mal allen meinen Freundinnen erzählt und mich sehr gefreut, dass meine Arbeit so wertgeschätzt wird und man jetzt weiß, was das eigentlich ist und was da dahinter steckt!
Karin
Hallo, mein Name ist Karin und ich komme aus Laakirchen. 1993 habe ich bei Gmundner Keramik als Kerammalerin zu lernen begonnen.
WAS ICH AM LIEBSTEN FLAMME
Grün und Buntgeflammt flamm ich auch gerne. Aber eigentlich, gibt es kein Dekor was man nicht gerne macht 😉 Flammen ist einfach Flammen und deshalb etwas Besonderes.
Warum ich Flammerin geworden bin
Ich bin eigentlich durch meine Godi (Patentante) zum Keramik malen gekommen. Ich hab schon immer viel und gerne gemalt und meine Godi hat dann gemeint, dass das doch der perfekte Beruf für mich wär. Ich hab mich dann auch beworben und die Aufnahme gemacht. In meiner Lehrzeit durfte ich dann auch das Flammen erlernen.
Seit der UNESCO Verkündung
fühle ich mich sehr stolz, dass meine tägliche Arbeit Teil des immateriellen Kulturerbes ist.